Die im Editorial angesprochenen Themen
(und Überschriften)

Das Kreisstadt-Magazin
Das Mitmach-Magazin
Das Image-Magazin
Gesicht zeigen
Mit Haltbarkeits-Garantie
Lernziel Objektivität
Jubiläum naht
Aufbruch-Stimmung
Kreisstadt-Bewußtsein
Was Groß-Gerau bewegt
Ihr Anzeigen-Magazin
Allmonatlicher Liebesbeweis
Unser Redaktionsalltag
Das machen wir doch mit links!
Die Stunde der Anzeigenmagazine
Leser-Blatt-Bindung
Optimismus ist gefragt!
Alles bleibt – nur anders
Groß-Gerau braucht mehr Mut
Groß-Gerau im Aufbruch
Das Anzeigenblatt für unsere Kreisstadt
Wir als Meinungsmacher?
Groß-Gerau ist unverwechselbar, Wir. Das Kreisstadtmagazin auch
In der Krise hat der Leser das Wort
Kreisstadtmagazin als Pflichtlektüre?
Vom Nutzwert einer Zeitung
Es rauscht im Blätterwald
In eigener Sache
In eigener Sache, Teil 2
Groß-Gerau liegt uns am Herzen
Wie geht’s weiter, Herr Kinkel?
Ein Fall für den Staatsanwalt?
Einladung zur Mitarbeit und zum Mitfeiern
Medienmacht und Leserwille
Aufgabe und Zukunft der Anzeigen-Magazine
Autoren-Kompetenz
Blick in unsere Medienwerkstatt
Sprache, Macht und Medien
Herausgeber zum Anfassen
Was wir Ihnen zu bieten haben
Die lieben Kollegen
Von der Pflicht, Fragen zu stellen
Das Wichtigste sind unsere Leser
Wer, was und wo unsere Leser sind
Es geht um unser aller Groß-Gerau (Gewerbevereins-Verlautbarung)
Vom Anzeigenblatt zum Gratis-Magazin
Meinungsvielfalt ist unser oberstes Gebot
Das allmonatliche Autoren-Magazin
Groß-Geraus wahre Image-Macher
Das Kreisstadtmagazin und die Nachbarn
Das Prinzip Leser-Blatt-Bindung
10 Jahre Magazin für die Kreisstadt
Ein Marketing-Konzept für die Kreisstadt?
Originalität ist unsere täglich Brot
Unsere Entscheidungshilfen für die Wahl
Ab April sind wir auch in Büttelborn präsent
Verstärkter Service für unsere Leser im Gerauer Land
Wer, wo, was und warum?
Diesseits und jenseits der Fußball-WM
Zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit
Journalisten sollten lernfähig sein
Jahrgangstreffen oder wie ein Editorial entsteht
Mehr Information, mehr Meinungen, mehr Überblick
Unser Magazin zwischen Lob und Nerverei
Haben Journalisten Angst vor der Wirklichkeit?
Groß-Gerau kann ein Zeichen setzen
Die Zukunft lokaler Medien hier bei uns
Über die Zukunft wird erst später geredet
Was können wir noch für Sie tun?
Das Wir-Magazin ist die Ergänzung zur Tageszeitung

Wehrt Euch gegen die Image-Verhunzer!
Kompetent, informativ, unterhaltsam
Geht es nur um die „Lufthoheit“ in Sachen Kultur?
Wir und unser Marketing fürs Gerauer Land
Wir und die sich wandelnden Leser-Wünsche

Mitteilungen aus der Redaktion

2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 | 2008 | 2007 | 2001-2006


Mein Notizblock Dezember 2016

Ohne Stammtische wären wir ärmer

Wer kennt ihn nicht, den martialisch daherkommenden Spruch, es gehe wieder einmal „um die Lufthoheit über den Stammtischen im Land“. Fragen wir nicht, welcher Politiker oder Journalist diesen Satz einst (und bei „passender Gelegenheit“ immer wieder) in die Welt gesetzt hat. Sondern nur: hat/haben Derjenige oder Diejenigen überhaupt schon einmal selbst einen Stammtisch miterlebt? Die Vorstellung, es versammelten sich Zeitgenossen in Krachledernen, die erst nach dem 3. oder 4. Bier ihren Frust über durchaus nicht zu übersehende Schwachstellen unseres Gesellschaftssystems absonderten, führt in die Irre. Stammtische sind Orte, an denen es – zumindest – keine Denkverbote und auch keine Political Correctness gibt. Hier stehen – je nach Zielsetzung des Stammtischs – Alltagsprobleme der unterschiedlichsten Art aus den Bereichen Kultur, Politik, Handel, Gewerbe und Vereinsleben im Vordergrund.

Mitglieder von Stammtischen sind Menschen wie Du und Ich, die in gemütlicher, oft schon familiärer Runde Erfahrungen austauschen, nach vorne blicken und – wenn man es genaunimmt – damit einen nicht unwesentlichen Beitrag für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft leisten. Oder anders ausgedrückt: Sie sind ein Zeichen lebendiger Demokratie. Stammtisch hat etwas mit Herkunft, auch mit Verbindendem zu tun. Den Wortteil „Stamm“ finden wir in einer ganzen Reihe von Begriffen: Stammbaum, Stammhalter, Stammessen, Stammsitz etc.

Selbst die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat unlängst unter der Überschrift „Deutschland braucht wieder Stammtische“ ihren Lesern einen lesenswerten Beitrag angeboten, in dem u.a. zu lesen ist: „…aber den Stammtisch selbst gibt es kaum noch“. Irrtum! Was vielleicht in Großstädten der Fall sein mag, ist – ein Blick in die Veranstaltungskalender der Kommunen belegt dies – „auf dem Lande“ keineswegs so. Das WIR-Magazin wird ab Januar Stammtische im Gerauer Land besuchen und davon seinen Lesern in Bild und Wort berichten.


Mein Notizblock November 2016

Vorbei die Zeit für „danke“, „bitte“ oder „Ei guude wie“?

Hier soll weiß Gott nicht von der „guten alten Zeit“ die Rede sein. Als man auf dem Land Fremde noch grüßte und bei Erwiderung des Grußes wusste, dass dieser nichts Böses im Schilde führte. Oder als Jüngere in Bus oder Bahn Älteren einen Sitzplatz anboten und dafür ein „Dankeschön“ hörten. Wenn man im Gedränge jemanden anschubste war ein „Entschuldigen Sie bitte“ oder „pardon“ eine Selbstverständlichkeit.

Für das Aufhalten von Türen gab es zumindest ein freundliches Lächeln. Fußgänger ließ man wie selbstverständlich die Straße überqueren und konnte in aller Regel ein Nicken, eine Handbewegung oder ein hörbares Bedanken registrieren. Beim Bäcker, Metzger oder im Zeitungsladen trat man ein mit einem „Guten Morgen“ und verließ den Laden mit einem „Auf Wiedersehen“ oder gar einem Satz wie „Noch einen schönen Tag“.

Es waren Umgangsformen, die in unserer Gesellschaft selbstverständlich schienen und die das Zusammenleben erleichterten. Und heute im ausgehenden Multi-Kulti-Zeitalter? Im Verlag Bastei-Lübbe erschien unlängst ein Buch, das schon mit dem Titel signalisierte, um was es gehen sollte: „Eine Frage, Herr Knigge. Welche Umgangsformen brauchen wir noch?“ Auf 330 Seiten werden da Veränderung und Zustand unserer Gesellschaft sichtbar. Mehr noch: Wörter scheinen aus unserem Alltag unwiederbringlich zu verschwinden oder sind es bereits.

Daran erinnert auch ein kleines, jedoch immerhin 80 Seiten starkes Büchlein aus dem Duden-Verlag, das den Titel „Wort-Friedhof“ trägt und all jene Wörter dokumentiert, „die uns fehlen werden“. Gehören dazu alsbald schon „bitte“, „danke“, „Entschuldigung“, „Guten Tag“, „Auf Wiedersehen“ oder gar ein „Ei guude wie?“ Treten an deren Stelle für uns heute noch fremd anmutende Begriffe, Redewendungen, Versatzstücke aus anderen Kulturen? Oder werden wir in diesem Bereich gar zu einer „stummen Gesellschaft“?


Mein Notizblock Oktober 2016

Redaktion und Anzeigen bilden bei uns eine optimale Einheit

Vielleicht ist Ihnen das im Bereich Mode weltweit tonangebende Frauen-Magazin Vogue ein Begriff. Eine Zeitschrift, die sowohl im redaktionellen als auch im Anzeigenbereich das Maß der Dinge zu sein scheint. Wer die jüngste 340 Seiten umfassende deutsche Ausgabe in Händen hält, der nimmt zumachst 88 (!) ganzseitige Anzeigen zur Kenntnis, ehe ab Seite 81 mit dem Editorial der redaktionelle Teil beginnt. Für die Anzeigenchefin wie den Verleger sicher ein Monat für Monat ein geradezu berauschendes Erlebnis.

Dennoch: Die Chefredakteurin dieses Wegweisers durch die Modelandschaft würde nur ungern hören, dass ihre Vogue ein „Anzeigen-Magazin“ sei. Denn erst ein seriöses, informatives wie redaktionelles Angebot ist für Anzeigenkunden eine Art Wahrnehmungs-Garantie für ihre Annoncen. Warum ich Ihnen das erzähle? Unser WIR-Magazin ist zwar weit, weit entfernt von dem, was Vogue und andere Magazine wie Elle, Madame oder z.B. Grazia anzeigenmäßig zu bieten haben.

Aber auch wir definieren uns nicht als „Anzeigen-Magazin“. Und so sehen uns auch unsere Leser wie WIR-Entscheidungsträger, deren Antworten zu unserer Jubiläums-Umfrage Sie ab Seite xx lesen können. Was uns allerdings mit all den hochwertigen Magazinen verbindet ist die Tatsache: ohne Anzeigen lässt sich kein noch so gut gemachtes Magazin produzieren, d.h. finanzieren. Deshalb danken wir an dieser Stelle einmal mehr unseren Anzeigenkunden sowie den WIR-Lesern in mehr als 25.000 Haushalten im Gerauer Land (sowie jenen, die unsere Website www.wir-in-gg.de nutzen) dafür, dass sie uns in den zurückliegenden Jahren begleitet und ermöglicht haben, allmonatlich ein Magazin für die Kreisstadt und das Gerauer Land aufzulegen, in dem in besonderer Weise das zu lesen ist, was den Menschen hier bei uns tatsächlich wichtig erscheint. Mit ihnen allen freuen wir uns auf die kommenden Jahre.


Mein Notizblock September 2016

WIR-Interna für unsere Leser

In diesen Wochen feiern wir mit unseren Lesern, Mitarbeitern inner- und außerhalb der Redaktion, mit Anzeigenkunden und Freunden 15 Jahre WIR-Magazin. Dies mit einer Reihe von Veranstaltungen. Angefangen hat es mit dem WIR-Empfang im Stadtmuseum und der WIR-Lyrik-Matinee sowie einer WIR-Buchpräsentation in der Volksbank. Am 8 Oktober folgt unsere WIR-Jubiläumsausgebe Nr. 250.

Doch was passiert da in der Nachbargemeinde Mörfelden-Walldorf? Der Lokalzeitung konnte man entnehmen, dass wir auch dort (angeblich) für Furore sorgten. In einem Artikel war zu lesen: es gehe um „Kritik an zwei der neun Artikel des ‚WIR-Magazins‘“. Wie das? Mir ist nicht bewusst, dass wir auch in Mörfelden-Walldorf mit einem WIR-Magazin vertreten sind. Ich müsste es als Inhaber der WIR-Titelrechte eigentlich wissen. Aber eine Erweiterung unseres Vertriebsgebiets in Richtung Norden, noch eine Lizenz-Vergabe ist von den beiden WIR-Herausgebern nicht geplant.

Unsere Recherche im Internet führt schließlich zu dem Ergebnis: es gibt in Mörfelden-Walldorf gar kein WIR-Magazin. Dafür lediglich ein SPD-Parteiinformation-Blatt, das den Titel WIR trägt. So etwas gab es übrigens schon vor 15 Jahren zum Start der ersten Ausgabe des WIR-Magazins auch in Riedstadt. Ähnlich verhält es sich mit dem Volksbank-Mitgliedermagazin „WIR in Südhessen“.
*
Schließlich noch eine Personalie aus der Redaktion: Rainer Beutel, 1961 in Schwenningen am Neckar geboren, verstärkt seit dieser Ausgabe die Redaktion des WIR-Magazins. Er hat Publizistik, Soziologie und Politikwissenschaft studiert und berichtet seit mittlerweile 34 Jahren für das Rüsselsheimer Echo über das lokale Geschehen in Nauheim und anderen Kommunen. Beutel wird im WIR-Magazin die Bereiche Titelgeschichten, Nauheim und – im Wechsel mit Ulf Krone – „kurz&bündig“ betreuen.


Mein Notizblock August 2016

Verstehen wir uns/Sie mich noch?

Warum sind Menschen in diesem unserem Land offensichtlich zunehmend verunsichert? Wo kommt er her, der Verlust an Vertrauen in Institutionen, Parteien, Regierungen? Hängt alles letztlich damit zusammen, dass Mitbürger oftmals nicht (mehr) verstehen, was gemeint ist, wenn Politiker oder Funktionsträger von Interessenvertretungen gleich welcher Art Botschaften in die Welt setzen oder Absichtserklärungen verkünden?

Warum nimmt die für eine diskussionsfreudige Gesellschaft atypische Unart überhand, Gesprächspartner immer öfter bewusst mißzuverstehen, auf gestellte Fragen nicht einzugehen und damit aneinander vorbeizureden? Oft ist es sogar bereits so, dass man sich nicht über etwas Gesagtes empört, sondern über das, was Dieser oder Jener vielleicht gedacht haben könnte.
Wie will eine solche Gesellschaft die eigentlichen, auf uns zukommenden Probleme lösen, wenn man sich mehr oder minder bewusst nicht mehr versteht oder verstehen will. Gerade weil nicht alle einer Meinung sind, sondern mit verbalen Mitteln um eine optimale Lösung ringen (sollten), erleben wir Freiheit und Innovation. Aber nicht, wenn wir andere als die eigenen Vorstellungen von vorneherein unter Verdacht stellen.

Frage: ist jemand islamfeindlich einzuordnen, nur weil er z.B. einen Bericht des Verfassungsschutzes zitiert, aus dem hervorgeht, dass derzeit 90 (!) „radikale Moscheen“ unter Beobachtung stehen? Oder wenn einer wissen will, was eigentlich mit diesen, mit Fotos von Mitbürgern versehenen, „Respekt“-Plakatwänden gemeint ist? Deutsche sollen Respekt haben vor jenen Menschen, die dieses Land als ihre neue Heimat sehen, und vor deren mitgebrachten Alltagsformen? Richtig?

Aber sollten wir nicht auch langsam verstehen, dass hier seit Generationen lebende Menschen Respekt erwarten im Blick auf ihre eigenen Werte, Sitten und Gebräuche, also auf ihre über Jahrhunderte hin gewachsene christlich-abendländische Kultur?
W. Christian Schmitt ist der für Redaktion, Kultur und Konzeption zuständige WIR-Herausgeber.


Mein Notizblock - Juli 2016

Fürs WIR-Magazin ist 2016 ein Jubeljahr

Wir werden am Freitag, 26. August, im Groß-Gerauer Stadtmuseum ein großes WIR-Familienfest haben. Mit einer kleinen Fotoausstellung „WIR und die Kultur“ und mit Bürgermeister Stefan Sauer als Festredner.

Mit Entscheidungsträgern aus dem Gerauer Land, die in den zurückliegenden 15 Jahren unser Magazin als Forum genutzt haben, um in 26.000 Haushalte zu gelangen. Mit all unseren Kolumnisten, die die Bandbreite der Meinungen und Erfahrungen hier bei uns bewusst gemacht haben. Mit unseren Anzeigenkunden, die den Lesern die Vielfalt gewerblicher Kreativität vor Augen führen. Aber auch mit den „Vorfahren“ des WIR-Magazins, angefangen bei den Begründern dieser Erfolgsgeschichte aus dem Odenwald, bis hin zu den einstigen WIR-Herausgebern, die von Reinheim und Darmstadt aus, das Blatt weiterentwickelt haben. Und natürlich mit dem jetzigen WIR-Team, das Monat für Monat das Zustandekommen einer seriösen Alternative zu Tageszeitung wie Wochenblättern ermöglicht.

Ihnen allen gilt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Denn ohne sie, wären wir nicht das, was wir heute sind: das kompetente Sprachrohr der Menschen aus dem Herzen unseres Kreises.

Neben dem WIR-Familienfest gibt es am Sonntag, 28. August, eine WIR-Lyrik-Matinee, an der – ebenfalls im Stadtmuseum – zehn Autoren teilnehmen. Rechtzeitig zur „Nacht der Sinne“ wird dann das von der Volksbank Darmstadt-Südhessen gesponserte WIR-Jubiläums-Buch „Das Beste aus Neumanns Bilderkiste“ in den Räumen der Groß-Gerauer Volksbank präsentiert. Und im Oktober schließlich legen wir mit der Nr. 250 unsere WIR-Jubiläumsausgabe vor, an der maßgeblich Schüler der PDS-Oberstufe mitwirken. Trotz allem wollen wir bescheiden bleiben und nichts vollmundig verkünden. Nur dies: WIR arbeitet an einer zeitgemäßen Weiterentwicklung unseres/Ihres Monats-Magazins. Bleiben Sie uns bitte treu.


Mein Notizblock - Juni 2016

War früher morgens um sieben tatsächlich hier bei uns die Welt noch in Ordnung?

Ein Jahr, bevor die 68er ihren langen Marsch durch die Institutionen starteten, erschien bei Rowohlt der Roman „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ von Eric Malpas. Doch vieles war schon kurze Zeit später nicht mehr „in Ordnung“. Und auch heute fragt sich so mancher: was ist eigentlich in dieser, unserer Republik (noch) „in Ordnung“?

Unlängst hat mich beim morgendlichen Gang zum Postfach eine ältere Lady spontan angesprochen, und nach dem eher scherzhaften Geplänkel darüber, ob die SPD noch immer für das Wetter verantwortlich sei, waren wir mitten in einem ernsthaften Gespräch über den gesellschaftlichen Wandel.

Meinungen über „die Politik und unsere Volksvertreter“ hörte ich mir an, über eine zunehmende Unzufriedenheit der Mitbürger, die wahrgenommene Bevormundung großer Teile der Bevölkerung durch eine eher kleine Gruppe von Meinungsbildnern, den Verfall der Diskussionskultur, das Gefühl, dass sich ein Wertewandel vollziehe, der das Leben unserer Kinder und Enkel grundlegend zu verändern drohe. Ein Thema, das in Zeiten einer neuen Protestpartei (die nach einer Umfrage derzeit schon mehr Wähler finde als z.B. die SPD) von den Medien jedoch eher nur am Rand wahrgenommen werde.

Dann ging es um unsere Vorzeige-Repräsentanten wie Angela Merkel, Joachim Gauck, Horst Seehofer und all die anderen. Ja, sagte ich, das sind alles Menschen mit ganz speziellen Begabungen, Erfahrungen, Stärken, aber auch Schwächen. Darauf die Entgegnung: Doch sie vertreten nicht das, was die Menschen in diesem Lande tatsächlich denken, was sie besorgt mache.
Hier endete unser Gespräch. Eines von vielen, das wir gerne führen. Das WIR-Magazin, das für die Menschen im Gerauer Land gemacht wird, nimmt sich Zeit für solche Gespräche, hört hin, hört zu. Und das kann im Grunde jeder. Jeder Journalist, auch jeder Volksvertreter.


Mein Notizblock - Mai 2016

Wird jetzt alles (noch) schöner, besser, bürgernäher hier bei uns?

War meine Entscheidung richtig?, mag vielleicht manch einer aus dem Kreis jener 57 Prozent, die nicht zur Kreistagswahl gegangen sind, sich im Nachhinein gefragt haben. Möglicherweise auch die, die aus Protest oder gar Frust der AfD ihre Stimme gaben, die nun mit zehn Vertretern (wenn auch schon wieder aufgesplittet) in den Kreistag eingezogen sind.

Mittlerweile steht fest, wer die Geschicke des Landkreises Groß-Gerau die kommenden fünf Jahre bestimmen soll: die Wahlverlierer SPD (Minus mehr als drei Prozent) und Die Grünen (deren Wählerpotential sich im Vergleich zur letzten Wahl mehr als halbiert hat) neben den Linken/Offene Liste (knapp 5 Prozent) und der Piratenpartei, die – gäbe es auf kommunaler Ebene noch die Fünf-Prozent-Hürde – genau an dieser gescheitert wäre.

Doch die Eine-Stimmen-Mehrheits-Koalition steht, die Posten sind neu verteilt. Indes, der Koalitionsvertrag mutet an, wie ein Gemischtwarenladen, der jedem (der an der „Regierung“ Beteiligten) etwas bieten soll. Doch was bringt er den Bürgern, ist erlaubt zu fragen, die mit ihrer Stimmverweigerung bzw. ihrem Protest, den Unmut in weiten Teilen der Bevölkerung an der Kreispolitik der vergangenen Jahre ausdrücken wollten?
Für sie hält das Vertragswerk eingangs zumindest dies fest: „Wir wollen allen Menschen in unserem Kreis die besten Voraussetzungen für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben bieten und gleichzeitig Natur und Umwelt schützen…“.

Sehen das auch acht der 14 Gemeinden im Landkreis so, in denen ein gewählter CDU-Bürgermeister das Sagen hat? Kann sich also die Mehrheit der Kreisbürger von dieser „Regierung“ vertreten fühlen? Ja, meint wohl die Tageszeitung, die einen wohlwollenden Fünfspalter mit der Überschrift versah: „Das Vertrauen ist vorhanden“.


Mein Notizblock April 2016

Warum steht das (nicht) in der Zeitung?

Vielleicht geht es Ihnen beim Lesen der so bezeichneten Editorials (also Gedanken des jeweiligen Herausgebers) ähnlich wie mir und fragen sich: Was will Er/Sie mir diesmal eigentlich sagen? Ich möchte Ihnen diesmal kurz ein wenig von dem erzählen, was unter „wahrheitsgemäßer“ Berichterstattung sowie journalistischer Gewichtung zu verstehen ist.

Tagtäglich lesen, sehen oder hören wir in den Medien von Ereignissen aus fern und nah und bilden uns aus diesen Informationen unsere Meinung. Meist ohne dass uns bewusst ist, dass all das Geschilderte nur einen Teil der Wirklichkeit darstellt. Denn wir erfahren es jeweils nur aus Sicht des Reporters oder Redakteurs. Er erzählt uns das, was ihm wichtig erscheint und hält anderes gar nicht erst für berichtenswert. Das erscheint zunächst einmal als ganz gewöhnliche, alltägliche Berichterstattungs-Praxis. Und keiner sollte sich darüber wundern oder gar aufregen. Denn es ist die persönliche Sicht und Entscheidung von Einzelnen.

Ab und an meint mein Herausgeber-Kollege, der auf Erfahrungen aus seiner Zeit als Chefredakteur einer Schülerzeitung verweisen kann, dass wir – wie insgesamt in unserem WIR-Magazin – auch hier an dieser Stelle um mehr Ausgewogenheit bemüht sein sollten. Müssen wir das? Also möglichst viele „Leserwünsche“ befriedigen. Ich denke nein. Denn hier im Editorial finden unsere Leser allein meine ganz persönliche, ungefilterte Einschätzung/Meinung, so wie Sie im Inneren dieses Magazins die ungefilterte Meinung all unserer Kolumnisten finden.

Dennoch sind wir in diesem Magazin um Themenvielfalt bemüht, wollen möglichst viele Facetten unserer Gesellschaft beleuchten. Garantieren können wir den allumfassenden Informations-Service jedoch ebenso wenig wie die Kollegen in den Medien reihum. Doch wir wissen um unsere begrenzten Möglichkeiten, und sagen es Ihnen an dieser Stelle ganz offen.


Mein Notizblock März 2016

Politiker, Wähler und das Volk

Es verändert sich seit geraumer Zeit einiges „in diesem, unserem Land“, wie es Helmut Kohl einst ausdrückte. Nachhaltig. Politiker vielerorts wollen, dürfen oder können es zwar noch nicht so recht wahrnehmen. Aber die Hoch-Zeit der sich einst so bezeichneten „Volksparteien“ scheint sich dem Ende zuzuneigen. Immer mehr Bürger bleiben Wahlen fern, weil sie der Ansicht zuneigen, sie könnten „ohnehin nichts verändern“. Andere wenden sich – zumindest auf kommunaler Ebene - „freien Bürgerlisten“ zu. Dies in der Hoffnung, dort für ihre Anliegen Gehör zu finden. Oder sie verteilen an Parteien oder deren Repräsentanten „Denkzettel“, indem sie Gruppierungen links- oder rechtsaußen ihre Stimme geben.

Erst unlängst wieder was solcherlei hier bei uns, aber auch bei Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt zu registrieren. Und all dies spielt sich völlig korrekt unter dem Dach unserer Demokratie ab. Ob es Politikern, Journalisten oder Wahlforschern gefällt oder nicht. Denn: anders als bei Wählern, die sich gottlob ihre Parteien aussuchen können, sollten Politiker nicht dem Trugschluss erliegen, sie könnten Teile des Volkes austauschen.

Dies vor Augen ist die Frage nicht unangebracht: Wohin steuert mittelfristig unsere Gesellschaft, unser Gemeinwesen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Veranstaltungsreihe „Gerauer Dialog“, die von Groß-Gerauer Volksbank und WIR-Magazin angeboten wird. Der nächste Dialog-Abend findet am Donnerstag, 14. April, um 19.00 Uhr im Veranstaltungsraum des kreisstädtischen Geldinstituts statt. Thema diesmal: „Unsere Demokratie - unser Alltag im Jahr 2030?“. Drei Entscheidungsträger aus Trebur, Nauheim und Klein-Gerau diskutieren mit drei Journalisten.

Reservieren Sie sich schon mal diesen Abend, bei dem es um mögliche Szenarien geht, die uns alle schon jetzt beschäftigen könnten.


Mein Notizblock Februar 2016

Für WIR ist 2016 ein Jubiläumsjahr

„2016 ist für unser WIR-Magazin ein Jubiläumsjahr, das wir mit einer Reihe von Aktionen und Veranstaltungen gebührend feiern werden…“. So stand es vor einem Monat an dieser Stelle. Und hier folgen nun die Details.
Im August erinnern wir uns daran, dass vor genau 15 Jahren die erste Ausgabe von „WIR. Das Kreisstadtmagazin“, wie damals der Titel lautete, erschienen ist. Im Oktober folgt dann Ausgabe Nr. 250 von „WIR. Das Magazin im Gerauer Land“, wie es nach der Erweiterung um die Gemeinden Büttelborn, Trebur, Nauheim und Riedstadt-Wolfskehlen heißt. Geplant im Jubiläumsjahr ist natürlich auch eine entsprechende Feier im Groß-Gerauer Stadtmuseum, wo eine Ausstellung zum Thema „“Kunst und Kultur – widergespiegelt im WIR-Magazin“ zu sehen sein wird. Zudem wird die Groß-Gerauer Volksbank in ihren Räumlichkeiten im Herbst zur Präsentation des WIR-Jubiläums-Buch „Das Beste aus Neumann Bilderkiste“ einladen, verbunden mit einer Bilderausstellung unseres WIR-Kolumnisten Alfred Neumann.

Damit nicht genug. Auf unserer Veranstaltungs-Liste, bei der wir unsere WIR-Leser direkt mit einbeziehen wollen, stehen ein WIR-Frühschoppen, eine WIR-Lyrik-Matinee, eine öffentliche WIR-Redaktionssitzung sowie die Beteiligung von PDS-Schülern an unserer Jubiläumsausgabe.
Neben all dem feiern wir auch noch kleinere Jubiläen. Etwa dies, dass vor genau 50 Jahren in der damaligen Heimatzeitung der allererste Artikel des heutigen WIR-Herausgebers, der diese Zeilen schreibt, erschienen ist.

Außerdem halten wir fest, dass 2016 in diesem Magazin u.a. unter der Rubrik „Nachgefragt“ das 250. Interview mit Entscheidungsträgern aus der Region erscheinen wird, dass wir auf 125 Folgen unserer Serie „Aus den Vereinen“ blicken können, auf 50 Folgen von Dr. Heinrich Klinglers „Klein-Gerauer Geschichten“, auf 75 Folgen von „Neumanns Bilderkiste“, auf den Abdruck des 50. Gedichts unserer „Lyrik-Ecke“ mit Autoren aus dem Gerauer Land kommen werden. Und vieles andere mehr. 2016 wird für unsere Leser also ein ganz besonderes Jahr.


Mein Notizblock Januar 2016

Was bleibt 2016? Auf jeden Fall WIR!

Schorsch Hensel, legendärer Feuilletonchef des Darmstädter Echo und FAZ-Theaterkritiker, einer meiner journalistischen „Lehrmeister“, sagte einst zu mir: Beim ersten Absatz eines Artikels entscheidet sich zumeist, ob dieser weitergelesen wird.

Daran denke ich des Öfteren, wenn ich auf dieser Seite das Editorial schreibe. Diesmal allerdings fiel dies relativ leicht, da mir der Chefredakteur des Echos quasi eine Steilvorlage lieferte. Sein Editorial in der Jahresrückblick-Beilage titelte er nämlich mit „Was bleibt? Wir.“
Auch wenn er dabei nicht unbedingt an uns gedacht haben mag, einer solch klaren Aussage wollen wir uns in diesem Fall widerspruchslos anschließen. Denn: Auch 2016 bleibt unser WIR-Magazin das, was unsere Leser und Anzeigenkunden erwarten – die monatliche Alternative zu Tageszeitung und Anzeigenblättern reihum.

Mehr noch: WIR baut seine Redaktion weiter aus. Und unser neuer Kollege kommt – wen wundert’s – direkt vom Darmstädter Echo. Sein Name: Ulf Krone. Sein Werdegang in Kürze: 1979 geboren in Dresden, mit Magister abgeschlossenes Studium der Germanistik, Anglistik und Philosophie, Redakteur (mit eigener Textwerkstatt) und Romanautor; zudem passionierter Hobbykoch mit seriöser Ausbildung. Alles Voraussetzungen, die zu unserem Monatsmagazin passen, das sich für „Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben“ im Gerauer Land zuständig fühlt.

Da die Aufgaben weiter wachsen, haben wir die Zuständigkeiten für den redaktionellen Teil wie folgt geregelt: W. Christian Schmitt (verantw.), Ulf Krone (Planung, Kolumnisten, Schlußkorrektur), Michael Schleidt (Handel und Gewerbe), Werner Wabnitz (Video-Clips).
Sie sehen, auch 2016 bleibt alles wie bisher, nur eben etwas anders. Und dann wäre an dieser Stelle schon einmal darauf hinzuweisen, dass 2016 für unser WIR-Magazin ein Jubiläumsjahr ist, das wir mit einer Reihe von Aktionen und Veranstaltungen gebührend feiern werden.